Schloss Geschichte

Seit über 1100 Jahren ist das Schloss Laufen am Rheinfall Zeuge vieler gesellschaftlicher und politischer Umwälzungen. Nicht selten stand es – aufgrund seiner privilegierten Lage – selber im Mittelpunkt von Auseinandersetzungen. Besuchen Sie das historische Gebäude und erleben Sie Geschichte.

858: erste Erwähnung

Der Rheinfall – damals «grosses Lauffen» – gibt dem Schloss seinen Namen. Der Stammsitz der Freiherren von Laufen hat in der Folge viele Besitzer, u.a. den Bischof von Konstanz, das Kloster Allerheiligen Schaffhausen und den Grafen von Kyburg.

1439–1450: Alter Zürichkrieg

Die Familie Fulach erwirbt das Besitzrecht. Zürich belagert die Burg 1449 mit Erfolg: Die Verteidiger seilen sich in den Rhein ab und schwimmen ans rettende Ufer. Nach der Rückeroberung beantragen die Fulachs das Bürgerrecht in Zürich.

1544: Zürich statt Schaffhausen

Die Stadt Schaffhausen bemüht sich um diesen strategischen Platz. Aber Hans Wilhelm von Fulach verkauft Burg und Vogtei 1544 an die Stadt Zürich. Die willkommene Gebietserweiterung im Norden mit der Burg und den Gemeinden Uhwiesen und Dachsen festigen die Zürcher mit grossen baulichen Veränderungen (u.a. Ringmauer, Torturm mit Zugbrücke) für ihren Obervogt.

1789–1798: Ende des Feudalismus

Die französische Revolution und der nachfolgende Einmarsch von Napoleon bereiten den feudalen Verhältnisse ein jähes Ende. Der letzte Obervogt Hartmann Liechti zieht 1798 aus. Laufen geht im Distrikt Benken auf. Erster Verwalter und späterer Pächter ist Hans Georg Wipf.

1829: Tourismus

Die Nachfrage bestimmt das Angebot: Weil immer mehr Touristen an den Rheinfall kommen, öffnet die erste Weinschenke auf Schloss Laufen.

1832–1843: Familie Bleuler als Pächter

Der Landschaftsmaler Johann Louis Bleuler ersteigert die Pacht und investiert kräftig in nötige Reparaturen und in den Schlossumbau. Nach Plänen des bekannten Zürcher Architekten Ferdinand Stadler entstehen ein Schaugerüst am Rheinfall sowie ein Ökonomiegebäude. Der neue Nordtrakt («Neues Schloss») enthält eine Kunsthandlung, eine Camera Obscura, eine Gemäldesammlung sowie mehrere Salons und Schlafzimmer.

ab 1845: Familie Bleuler als Besitzer

Der Pächter wird zum Käufer: J. L. Bleuler erwirbt das Schloss. Ab sofort hat er das Recht, die Zugänge zum Rhein zu erschliessen und von den Besuchern Eintritt zu verlangen. Im Nordtrakt entsteht die Malschule Bleuler.

1941–1951: Renovation durch den Kanton Zürich

Der Kanton übernimmt das Ensemble von Bleulers Nachfahren und restauriert es etappenweise: Neue Eindeckung des Torturmdachs, Renovation des Altschlosses, Instandsetzung der Wege zum Rheinfall; später Erneuerung des Rundturms und Rekonstruktion der nördlich anschliessenden Ringmauer; dann Renovation des Nordtrakts, Restaurierung des Bleulersaals und des neugotischen Treppenhauses.

1946: Jugendherberge

Im renovierten Altschloss wird eine Jugendherberge eröffnet. Nach 73 Jahren wurde die Jugendherberge im Oktober 2019 dauerhaft geschlossen.

2009: Tourismusdestination Schloss Laufen

Sechs Firmen bewerben sich um die Pacht. SV Schweiz gewinnt die Ausschreibung.

2010: Neueröffnung

Das Schloss Laufen ist ein moderner touristischer Leuchtturm in der Region Schaffhausen.

2020: Tourismusdestination Schloss Laufen

Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat nach einer öffentlichen Ausschreibung den Auftrag für den Betrieb der Tourismusdestination Schloss Laufen vergeben: Die bisherige Betreiberin SV Group führt das Schloss und die gesamte Anlage bis mindestens 2036.

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